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24. Dez 2019

Spieltag 31: Roosters vs. DEG

Iserlohn – Weihnachten steht über allem. Auch über dem Frust einer neuen Niederlagenserie der Iserlohn Roosters. Seit dem verdienten 1:0-Erfolg gegen den Tabellenführer und deutschen Vizemeister aus München haben die Blau-Weißen, trotz Leistungssteigerung vier Niederlagen in Serie kassiert. Abgesehen von der klaren Niederlage am Sonntag in Wolfsburg, als die Roosters mit 1:4 deutlich den Kürzeren gezogen haben, endeten alle anderen Pleiten mit nur einem Tor Unterschied – das aber änderte nichts daran, dass die Sauerländer ohne Punkte dastanden. „Wir brauchen endlich mal eine Serie, um kontinuierlichen Erfolg zu starten“, sagt O´Leary. Natürlich hat der Chefcoach recht, allein gelungen ist das den Sauerländern in dieser Saison noch nicht. Dass es gelingen kann, auch zum jetzigen Saisonzeitpunkt noch die Playoffs zu erreichen, hat Jari Pasanen in seinem ersten Jahr als Roosters-Coach unter Beweis gestellt. Damals gewann man am 26. Dezember in Mannheim ein Spiel in das man als krasser Außenseiter bestartet war, schaffte am Ende nicht nur einen Playoff-Platz, sondern sogar den Sprung ins Viertelfinale, weil man in den Pre-Playoffs den EHC Red Bull München in drei Spielen besiegen konnte. Damals wie heute hatten die Sauerländer eine Mannschaft mit ganz viel Charakter in der Kabine, allerdings fehlt dieser Tage die Offensivleistung.

Damit kämpft übrigens auch der Gegner am zweiten Weihnachtsfeiertag, die Düsseldorfer EG. Das Team von Harold Kreis verlor sein letztes Spiel am Sonntagabend nach einem starken ersten Drittel gegen München, weil man aus der Vielzahl der Chancen einfach zu wenig Ertrag generiert. Hinzukommt, dass die DEG vor dem Match bei den Roosters mit großen Personalproblemen kämpft. Nachdem dem Team schon in München nur sechs Verteidiger einsatzbereit hatte, fallen mindestens zwei weitere am 2. Weihnachtsfeiertag ab 19:00 Uhr aus. Johannes Huß und Alexander Urbom zogen sich Muskelfaserrisse zu, werden zehn bis 14 Tage ausfallen. Hinter Nicolas Jensen steht ebenfalls ein Fragezeichen. Personell werden möglicherweise auch die Roosters auf noch einen weiteren Spieler verzichten müssen. Ryan O´Connor, der überragende Verteidiger dieser Saison, schied im Match in Wolfsburg aus, musste sich medizinisch behandeln lassen. Eine genaue Diagnose gibt es noch nicht.

Ob Weihnachten Wunden heilt, bleibt abzuwarten, ob die Roosters Erfolg unter dem Baum finden – und das Glück, das es einfach manchmal braucht, ebenfalls. Fakt ist: Gestern und heute hat die Mannschaft frei, bevor man sich morgen um die Mittagszeit zum ersten Training und damit zum Beginn der Vorbereitung gegen Düsseldorf trifft. Viele Jungs sind schon direkt aus Wolfsburg in Richtung Heimat aufgebrochen. Dazu zählt Jens Baxmann, dessen Weg nach Berlin wahrscheinlich der Kürzeste war, den er selbst nach eine Auswärtstour in den letzten Jahren hatte. Jason O´Leary genießt die Weihnachtstage mit seinen Jungs, bei O´Connor ist die Familie aus Nordamerika angereist. So fällt der Seilersee für rund 60 Stunden in die alljährliche Weihnachtsstarre. „Es ist eine kurze, aber schöne Zeit mit unseren Familien und Freunden. Allen Fans wünschen wir ein frohes Fest im Kreise ihrer Lieben“, so Verteidiger Dieter Orendorz. Bei allem Frust über den sportlichen Stand der Dinge sollten man dieser Tage eines nicht vergessen: Dass Eishockeyprofi zu sein nur der Beruf ist, die Menschen in der Kabine aber genauso unter der Situation zu leiden haben, wie wir. Das im Hinterkopf zu haben und den Spielern mit so großem Respekt entgegen zu treten, wie es in den letzten Wochen abseits der sozialen Medien getan worden ist, zeigt auch zu Weihnachten die besondere Verbundenheit der Iserlohner Eishockeyfamilie am Seilersee.

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