Iserlohn – Elf Spieltage, 33 zu vergebende Punkte, zwei Partien noch bis zur Nationalmannschaftspause. 16 Zähler Rückstand auf Rang zehn. Es braucht kein Genie, um der Realität ins Auge zu sehen, dass der Weg in die Playoffs rechnerisch noch möglich, aber doch sehr weit ist. „Natürlich ist das so, aber wir werden auch nicht unser Ziel aufgeben, solange es tatsächlich noch erreichbar ist“, sagt Cheftrainer Jason O´Leary. Er mag keine Pessimisten, er mag es nicht aufzugeben und er will es auch nicht. „Wenn wir unsere Ziele verändern, werden wir die Form von Siegermentalität, die wir brauchen, nicht erreichen. Weitermachen, um jeden Zentimeter Eis bis zum Umfallen zu kämpfen, so begründet man einen Weg, den wir kontinuierlich weiter gehen müssen.“ O´Leary will verändern, Wege beschreiten, die andere Coaches in anderen Vereinen schon mit Erfolg beschritten haben. Dabei stößt er auch bei seinem sportlichen Leiter, bei Christian Hommel, auf offene Ohren. „Natürlich ist es ein ganz weiter Weg auf Platz zehn. Aber wir dürfen auch nichts aufgeben, was wir theoretisch noch erreichen können. Jasons Gedankenanstoß ist richtig, wenn wir uns als Mannschaft, aber auch als Club grundsätzlich zum Positiven verändern wollen.“
Deshalb ist jede einzelne DEL-Partie bis zum Ende der Spielzeit für alle Beteiligten von besonderer Bedeutung. Es gilt für die Fans, aber auch für sich selbst das Bestmögliche aufs Eis zu bringen. Damit geht es am morgigen Freitag gegen Ingolstadt schon los. Wenn die Sauerländer um 19:30 Uhr bei den Panthern aufs Eis gehen, kämpfen sie mit einem Gegner, der abgesehen von den letzten drei Ligapartien, die man allesamt verlor, zu den im Januar besten Teams der Liga gehörte: Ingolstadt schien sogar auf dem Weg, frühzeitig einen Platz unter den besten sechs Mannschaften einfahren zu können. „Sie sind läuferisch hervorragend, haben einen großen Kampfeswillen in der Mannschaft und hatten Erfolg, was ihnen viel Selbstvertrauen geschenkt hat“, sagt O´Leary. Er weiß, wie schwierig die Aufgabe wird, nicht zuletzt weil Hoeffel, Todd und Friedrich weiter ausfallen, zudem wird auch Jake Weidner fehlen. Auf der Torhüterposition wird sich das Trainerteam erst kurzfristig festlegen – die Auswechslung von Anthony Peters in Düsseldorf basierte weniger auf Leistungsgründen, sondern vielmehr darauf, ein Zeichen an die Mannschaft zu senden. Nach wie vor hat man am Seilersee ein starkes Torhütergespann, bei dem Nuancen über den Einsatz entscheiden.
Definitiv mit dabei sein wird hingegen einer, der eine ganz besondere Woche erlebte: Erik Buschmann. Der junge Nachwuchsverteidiger erhielt seine erste Nationalmannschafts-Einladung, wird in der kommenden Woche mit dem so genannten ´Top Team Peking` zwei Länderspiele gegen die Schweiz bestreiten. Die Mannschaft ist eine Auswahl der aktuell besten deutschen U23-Spieler, abseits der großen Namen. Wer dort mit dabei sein darf, steht im Fokus, hat aber den Durchbruch noch nicht ganz geschafft. „Ich habe dem Bundestrainer, Toni Söderholm, Erik ganz besonders ans Herz gelegt. Er ist ein unglaublich zuverlässiger Verteidiger, den sich anzuschauen wirklich lohnt. Zudem hat es Erik als Sportler und als Mensch verdient, sich tatsächlich einmal auf internationaler Ebene auszuprobieren und sich zu beweisen“, so Christian Hommel, der sich unglaublich für Buschmann gefreut hat. Dessen Entwicklung vom Oberligaspieler in Duisburg bis zum U23-Nationalspieler ist wirklich bemerkenswert. „Es zeigt, dass einige unserer Dinge, die wir in diesem Jahr angestoßen haben, zielführend gewesen sind“, so Hommel.