Knapp neun Monate ist es her, dass die Iserlohn Roosters in einem kompetitiven Eishockey-Match auf dem Eis standen – seit dem 4:1-Auswärtssieg in Straubing am 4. März ist bekanntlich viel passiert. Sinnbildlich dafür stehen die Corona-Tests, die in diesem verrückten Jahr zum festen Bestandteil der Saison geworden sind. Nachdem die Testreihe am heutigen Freitag komplett negativ ausfiel, gab es für den kompletten Kader grünes Licht für das morgige Testspiel bei den Kölner Haien
So läuft die Vorbereitung am Seilersee ganz normal weiter. „Die Vorfreude ist riesig. Nach neun Monaten ohne Spiel freuen sich alle endlich mal wieder gegen ein anderes Team auf dem Eis stehen zu können“, sagt Verteidiger Dieter Orendorz. Das Urgestein geht in seine neunte Profisaison am Seilersee. Es ist die Außergewöhnlichste. „Der Trainer macht einen richtig guten Job, um uns intensiv vorzubereiten. Er lässt uns sehr viel laufen, sehr viele lange Wege. Es ist hart, aber gut“, so Orendorz. Cheftrainer O´Leary freut sich über das Kompliment und hat sich über das ´Wie` in diesem Sommer unglaublich viele Gedanken gemacht. „In vielen anderen Ligen, insbesondere in Nordamerika, ist die Vorbereitung deutlich kürzer, als normalerweise in der DEL. Trotzdem sind die Mannschaften gut vorbereitet. Auch wir versuchen das, was wir in zwei Wochen machen, in eine zu bekommen“, so der Kanadier. Deshalb ist ihm das Ergebnis des morgigen Testspiels auch völlig egal. „Mir geht es nur darum, dass die Jungs ein wenig reinfinden, sich mit einem Gegner messen können und wir die ersten Dinge, die wir in dieser Woche besprochen haben, auch auf dem Eis umsetzen können.“ Vor allem dürfte es O´Leary auch um Videomaterial gehen, mit dem man dann die nächste Trainingsrunde einläuten kann, um für den nächsten Test am 11. Dezember dann auch an Details zu arbeiten.
Videomaterial von der Partie im Rheinland wird es auch für die Fans beider Lager geben, auch wenn die Partie im Haie-Trainingszentrum natürlich ohne Zuschauer stattfindet: Unter https://sporttotal.tv/ma4945fb88 wird ein frei zugänglicher Livestream der Partie angeboten. Zudem überträgt Radio MK die Partie live. Erstes Bully ist um 16 Uhr.
Wen die Fans dann im Iserlohner Jersey zu sehen bekommen werden, will der Cheftrainer nicht in allen Einzelheiten bekannt geben. Allerdings hat er schon sehr konkrete Vorstellungen von seinem Team. Ein Mittel- und ein Außenstürmer seien in den meisten Reihen schon gesetzt. Nur die vierte Formation sei ein Karussell. Fest steht nur, dass die beiden Torhüter sich die erste Partie teilen werden. Andy Jenike und Janick Schwendener bekommen jeweils 30 Minuten. Für sie könnte die lange Spielpause am Herausforderndsten gewesen sein. „Ich habe keine Ahnung, ob das so sein wird, schließlich haben wir eine solche Situation alle noch nicht gehabt. Ich persönlich habe mein letztes Spiel im Februar gemacht. Ehrlicherweise weiß ich gar nicht mehr, wie sich das angefühlt hat“, so Schwendener. Er selbst fühlt sich gut am Seilersee aufgenommen. Die erste Woche mit dem Team habe menschlich und sportlich hervorragend gepasst. Das unterstreicht auch Neuzugang Brent Raedeke. Der Ex-Mannheimer dürfte sich am Seilersee auf eine ganz andere Rolle als einer der zentralen Leistungsträger freuen dürfen. „Es ist gut, dass nach dem Training jetzt endlich mal ein Spiel ansteht, wir alle können es kaum abwarten!“ Mit dieser Einstellung dürfte er nicht alleine sein – immerhin ist ‚das letzte Mal‘ über neun Monate her.