Iserlohn – Drei freie Tage rund um den Jahreswechsel hat Cheftrainer Jason O´Leary seiner Mannschaft verordnet, anschließend drei harte Trainingstage angesetzt, an deren Ende zum Jahresauftakt nun das Heimspiel gegen die Eisbären Berlin (morgen, 19:30 Uhr) wartet. „Ich denke, das war genau richtig. Wir haben alle ein bisschen ausspannen und abschalten können. Zwar waren meine Beine noch nicht schwer, aber den Kopf frei zu kriegen, war schon hilfreich“, sagt Nachwuchsstürmer Tim Fleischer. Er war einer der wenigen, die bei der ersten Saisonniederlage in Bremerhaven Topleistung abrufen konnte. Das ist in seinem Fall und nach der vergangenen Saison zwar keine große Überraschung, trotzdem erwähnenswert – wie auch die generelle Rolle, die Nachwuchsspieler in seinem Alter in ihren Vereinen einnehmen: „Ich kenne viele von den Jungs, gegen die wir aktuell spielen. Sie bekommen die Gelegenheit, ihr Können viel früher zu zeigen, als das in der Vergangenheit der Fall gewesen wäre. Letztlich glaube ich auch, dass die vielen Jungen auch die Liga verändern, weil sie viel Schlittschuhlaufen und vielleicht dazu beitragen, dass das ganze Spiel noch einen Hauch schneller wird.“
Wenn die Roosters morgen Abend auf die Eisbären aus Berlin treffen, dann werden mit Nino Kinder, Eric Mik, Lukas Reichel oder Sebastian Streu erneut vier sehr talentierte Nachwuchsspieler auflaufen, von denen Fleischer den größten Teil bestens kennen dürfte. Abgesehen davon muss man sich auf eine auf vielen Positionen neu zusammengestellte Hauptstadt-Mannschaft einstellen. Insbesondere im Tor ist den Eisbären, die bereits seit dem Spätsommer auf dem Eis stehen, der vielleicht wichtigste Transfer des Sommers gelungen. Mit Matthias Niederberger, dem ehemaligen Düsseldorfer, hat der Rekordmeister den statistisch besten Keeper der vergangenen Spielzeit unter Vertrag. Verabschiedet hat sich das Team dagegen von ehemaligen Helden, wie dem langjährigen Kapitän André Rankel, Louis-Marc Aubrie oder Constantin Braun. Mit einem Punktequotienten von 2.33 nach drei Spielen, sind die Gäste derzeit das Maß der Dinge im Eishockey-Norden der DEL – nach Bremerhaven bekommt es das O’Leary-Team also direkt mit dem nächsten absoluten Schwergewicht der Nord-Gruppe in der PENNY DEL zu tun.
Dessen sind sich auch die Sauerländer bewusst. „Berlin hat insbesondere mit den Nachverpflichtungen noch einmal an Qualität gewonnen“, so Cheftrainer O´Leary. Sportlich überzeugten die Eisbären auch defensiv. „Wir müssen sehr konzentriert ins Match gehen. In punkto Special Teams sind die Berliner aktuell erfolgreich, deshalb müssen wir vor allem auch vermeiden, zu viel Zeit auf der Strafbank zu verbringen“, sagt Stürmer Marko Friedrich, der nach überstandenen Oberkörperproblemen wieder ins Team zurückkehren wird. Fehlen werden dagegen Mike Hoeffel, der noch nicht mit dem Team trainiert. „Mike hat quasi ein ganzes Jahr nicht mehr verletzungsfrei gespielt, deshalb müssen wir bei ihm sehr vorsichtig sein“, erklärt O’Leary, wohlwissend, dass er die Erfahrung des Stürmers noch brauchen wird. Wie schon in Bremerhaven und auch noch mindestens bis März wird auch Ryan O´Connor´fehlen, dessen OP aber gut verlaufen ist und der mit seinem Heilungsprozess im Plan liegt. Gegen Berlin und auch am Donnerstag gegen Düsseldorf muss zudem auch Brody Sutter aussetzen, der wegen eines Stockstichs in Bremerhaven vom Disziplinarausschuss der PENNY DEL für zwei Spiele gesperrt wurde. „Das bedeutet, dass wir die Mannschaft auf einigen Positionen umbauen müssen, Details aber will ich noch nicht verraten“, so O´Leary.