Iserlohn – Acht Spiele, sechs Siege, 17 Punkte, ein Punktequotient von 2,125: Als Außenseiter gehen die Iserlohn Roosters derzeit in kaum eine Partie in der PENNY DEL – man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass das Team in jedem Match eine Siegchance hat. „Wir haben uns das Quäntchen Glück erarbeitet, dass es braucht, um bislang in jedem Spiel eine Chance zu haben. Wir haben aber auch eine überragende Offensive mit einem guten Torhüter gehabt und manche Scheibe ist, vielleicht anders als in der Vergangenheit, auch mal zu uns gefallen“, sagt Manager Christian Hommel. Aber er hat auch die Details des Wolfsburg-Matches vom Freitagabend noch sehr genau im Blick. „Ich habe mir in Wolfsburg keine Sorgen gemacht, aber es war schon eines unserer schlechteren Spiele in diesem Jahr. Die Erklärung könnte natürlich sein, dass es das dritte Spiel in nur fünf Tagen war. Man merkt aber auch ganz genau, dass die Jungs, die immer viel Eiszeit bekommen, in einem solchen Spiel nicht mehr so frisch und nicht mehr so effizient waren. Von daher ist das so ein Spiel gewesen, dass wir in den letzten ein oder zwei Jahren verloren hätten. Aber das ist dann auch das Positive, dass wir diese engen Spiele in dieser Saison gewinnen können.“
Dass sich das auch ganz schnell wieder ändern kann, dessen ist sich Hommel und sind sich aber auch die Spieler sehr wohl bewusst. Insbesondere beim ´Secondary Scoring`, hapert es in dieser Spielzeit noch ein wenig – dass man wohl kaum dauerhaft die drei Top-Scorer der Liga stellen wird, ist allen am Seilersee klar, schon in Wolfsburg war zu sehen, dass sich Gegner nach und nach auf die Kombination Bailey/Whitney/Grenier einstellen werden. Hommel: „Man kann sich in einer Saison nicht immer auf drei oder vier Jungs verlassen. Positiv ist aber, dass all die anderen sich Chancen erarbeiten. Irgendwann werden die dann auch anfangen, zu treffen. Am Ende des Tages haben wir nach München die gefährlichste Offensive der Liga, kassieren aber auch fast genauso viele Treffer.“ Der sportliche Leiter der Sauerländer betont, dass die Defensivarbeit schon bei den Stürmern anfange und weiß, dass auch auf sein Defensivpersonal verlass ist – und natürlich schmerzt der Ausfall von ‚Mr. Zuverlässig‘ Ryan O’Connor extrem. Die Flüchtigkeitsfehler, die dazu führen, dass die Spiele trotz einer verdienten Führung immer wieder eng werden, sollen natürlich trotzdem schnellstens abgestellt werden. Kritik auf hohem Niveau, denn zumeist konnte man die Partie dennoch für sich entscheiden. Eine Ausnahme bildet hier die erste Begegnung mit der Düsseldorfer EG, die die Sauerländer am Montag ab 20:30 Uhr (live auf Magenta Sport und Radio MK) im heimischen ISS-Dome empfängt. Im Hinblick auf das erste Drittel im ersten Spiel gegen die DEG, das wohl getrost als das schwächste der Saison bezeichnet werden kann, lediglich von Flüchtigkeitsfehlern zu sprechen, wäre ausnahmsweise auch arg untertrieben – vor zehn Tagen war man in den ersten 20 Minuten kollektiv nicht wirklich auf dem Eis.
Aus den eigenen Fehlern lernen ist also angesagt: Nach dem so beeindruckenden Erfolg gegen die Eisbären Berlin zwei Tage zuvor schien volle Konzentration seinerzeit gegen die DEG nicht möglich. „Wir müssen natürlich versuchen, besser ins Match zu starten. Dann haben wir auch in Düsseldorf eine Chance. Wichtig ist aber auch, dass wir mindestens so gut organisiert sind, wie die DEG selbst“, so Teamkapitän Torsten Ankert. Im Tor wird am Abend erneut Andy Jenike stehen. Ob Buschmann wieder in den Kader zurückkehrt, klärt sich kurzfristig. Bei den Düsseldorfern könnten mit Alexander Karachun und Maxi Kammerer zwei wichtige Stützen wegen Schulterproblemen fehlen. Victor Svensson ist definitiv nicht mit dabei. Mathias From und Nicolas Geitner kehren in den Kader zurück.