Zwei Spiele innerhalb von zwei Wochen: Schon innerhalb einer normalen Saison ist dieses Pensum recht unwahrscheinlich – und dass es den Iserlohn Roosters im Februar 2021 inmitten eines eigentlich vollgepackten Spielplans Mitte des Monats genau so ging, ist noch deutlich unwahrscheinlicher. Aber was ist in dieser kuriosen Saison schon normal? Lange Rede, kurzer Sinn: Das Team von Trainer Jason O’Leary hatte vor den vergangenen beiden Spielen in Wolfsburg und gegen Berlin ausgiebig Zeit, sich vorzubereiten. Dass das nicht immer gut sein muss, zeigt die magere Ausbeute von lediglich einem Punkt aus diesen beiden Spielen. Insofern ist man am Seilersee vielleicht recht froh, dass die morgige Partie gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven (erstes Bully um 18:30 in der Eissporthalle am Seilersee) den Auftakt zu einer intensiven Woche mit insgesamt drei Spielen bedeutet.
Ein Blick auf die Tabelle der Nordgruppe in der PENNY DEL zeigt, dass O’Leary und sein Team ganz gut daran täten, die Ausbeute im Vergleich zu den vergangenen Spielen nach oben zu schrauben, um wieder mittendrin zu sein im Kampf um die Playoffs. Den Gästen aus Bremerhaven geht es da ähnlich – unter anderem durch den Corona-bedingten Ausfall ihres Top-Stürmers Jan Urbas gebeutelt gelang den Pinguins in den vergangenen fünf Spielen nur ein Sieg, nämlich 5:4 nach Verlängerung in Krefeld. Dort war der genesene Urbas am vergangenen Samstag schon wieder mit von der Partie und markierte gleich mal den Gamewinner.
Der Schein trügt folglich ein wenig, doch bei den Sauerländern liegt der Fokus derzeit ohnehin eher auf dem eigenen Spiel: „Wir wollten gegen Wolfsburg deutlich aggressiver sein und frühzeitig Scheibengewinne erzielen, sodass wir noch ein paar Körner für den Gegenangriff haben, bevor wir wechseln“, erklärt Christian Hommel, der sportliche Leiter der Roosters, mit Blick auf das letzte Spiel in Niedersachsen. Dieses Vorhaben gelang seinem Team, man erlaubte dem Gegner deutlich weniger Schüsse und schloss selbst ein wenig mehr ab. Die mangelnde Effizienz sorgte dann dafür, dass lediglich ein Punkt die Rückreise mit ins Sauerland antrat, aber Hommel sieht die Roosters auf dem richtigen Weg: „Uns war klar, dass wir nicht die gesamte Saison über in der Tabelle vorneweg marschieren würden. Die Tabelle ist so eng, das kann nach dieser Woche schon wieder anders aussehen. Am besten fangen wir mit einem Sieg gegen Bremerhaven an“, gibt er die Marschroute vor.
Nach seinem durchaus gelungenen Debüt wird Neuzugang Griffin Reinhart seine Premiere am Seilersee feiern. „Es ist natürlich schade, dass es ohne die Fans sein wird. Ich denke, das erste Spiel lief für die Umstände ganz gut. Ich kenne die größere Eisfläche ja schon aus meiner Zeit in der KHL und das Team macht mir die Eingewöhnung sehr leicht“, blickt der Verteidiger zurück. Durchaus möglich, dass er gemeinsam mit Ryan O’Connor auf dem Eis stehen wird, die Rückkehr des Kanadiers und Assistenzkapitäns nach seiner Verletzung kurz vor dem Jahreswechsel ist in dieser Woche geplant. Ob es schon für das Heimspiel gegen Fischtown reicht, entscheidet sich morgen kurzfristig. Fehlen werden Hoeffel und Weidner, im Tor bekommt mit Janick Schwendener der Goalie den Vorzug, der beim letzten Sieg gegen Köln im Kasten stand. Seitdem sind zweieinhalb Wochen vergangen, in denen die Roosters öfters nur zuschauen konnten – diese Zeiten sind nun definitiv vorbei.