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25. Sep 2021

Spieltag 7: Roosters vs. Köln

Iserlohn – Manche Geschichten, die ein Sportlerleben schreibt, sind so unglaublich typisch. So wie der Eishockeyabend am vergangenen Donnerstag in Krefeld. Weniger als 24 Stunden nach dem grandiosen 2:1-Erfolg nach Verlängerung gegen den Tabellenführer Red Bull München müssen die Iserlohn Roosters schon wieder aufs Eis, diesmal beim sieglosen Kellerkind aus Krefeld. Die Partie hat gerade begonnen, ist nur 26 Sekunden alt, als die Pinguine in Führung gehen. Am Ende steht eine 3:4 Niederlage, weil die Gastgeber, die bislang vier Niederlagen auf dem Konto hatten, am Spieltag ihren Trainer gefeuert haben, von den Blau-Weißen 48 Sekunden vor Ende bei einem der ganz wenigen Angriffe im Schlussdrittel nicht gestoppt werden können. Dazwischen lag zwar ehrliches Iserlohner Bemühen, lagen allerdings auch gravierende Fehler, die man so gehäuft noch nicht in dieser Saison gesehen hatte.  „Das ist wirklich unglaublich bitter. So was darf uns einfach nicht passieren“, sagt Torhüter Hannibal Weitzmann, der im ersten Drittel mehrfach noch deutlich Schlimmeres verhindert hatte, im Spielverlauf aber dann auch Wackler zeigte. Mit diesen Worten ist dann auch Alles gesagt. Mehr brauchte es auch nicht an Analyse. Die Gründe für die Pleite liegen allerdings weniger auf dem Eis, als im mentalen Bereich. „Unsere Beine waren frisch genug“, betont Mannschaftskapitän Torsten Ankert. Es war eine Niederlage, die Sauerländer sich mental beigefügt haben – zu groß war die Sorge darum, als Favorit zu straucheln, sodass man seine eigenen Stärken vernachlässigte. Gegen die eigeigelten und mit ihren spielstarken Stürmern auf Konter lauernden Krefelder kamen die Roosters kaum einmal in ihr Kombinationsspiel, auch die körperliche Präsenz, die einem Gegner sonst auch schon mal den Zahn ziehen kann, fehlte über weite Strecken der Partie. „Es ist genau das, was nicht passieren darf, was nicht passieren soll. Es ist genau die Geschichte, die wir alle vermeiden wollten“, ärgert sich Roosters-Kapitän Torsten Ankert. Ja, die Roosters mussten back-to-back ran und sicherlich ist es eine große Herausforderung, nach einem Abend im Rausch gegen München dann nur 22 Stunden später vor einer eher spärlich besetzten Kulisse in Krefeld anzutreten. Aber den Anspruch, genau solche Herausforderungen zu meistern, muss ein Team, das in die Playoffs will, haben. Und den haben die Sauerländer. „Bisher sind unsere Schwankungen zu groß. Wir müssen aus solchen Situationen lernen und es das nächste Mal besser machen. Die Gelegenheit dafür haben wir schon morgen gegen Köln“, sagt Roosters-Coach Brad Tapper.

Recht hat er, denn Fakt ist: Die Roosters stehen nach fünf Spieltagen im Mittelfeld der Tabelle und können morgen gegen die Haie (erstes Bully um 14 Uhr) ein wenig klettern. Nach dem trainingsfreien Freitag (Stichwort dringend nötige Belastungssteuerung) galt dann ab heute voller Fokus genau darauf. Das beinhaltet nebend er Fehleranalyse auch die Wahrnehmung der zugegebenermaßen wenigen positiven Aspekte vom Donnerstag: Wer erlebte, wie ein paar hundert Roosters-Fans in Krefeld die stimmungstechnischen Taktgeber waren, kann sich ungefähr ausrechnen, was morgen gegen den rheinischen Rivalen in der Eissporthalle am Seilersee los sein wird. Wenige Tickets in allen Kategorien sind noch verfügbar, die Roosters rechnen damit, die Partie spätestens an der Tageskasse auszuverkaufen.

Und einen „Gewinner“ gab es dann vielleicht doch in Krefeld: Eugen Alanov. Der aus Düsseldorf verpflichtete Stürmer arbeitet in dieser Saison hart, es brauchte allerdings einen Bauerntrick gegen Krefeld, damit er sein erstes Saisontor verbucht. „Natürlich war ich sauer über die Niederlage. Wir müssen das gegen Köln von A bis Z besser machen. Für mich persönlich war das Tor schon wichtig. Aber ich muss noch besser spielen, um meine eigenen Erwartungen zu erfüllen“, gibt sich der Stürmer selbstkritisch.

Gemeinsam mit seinen Teamkollegen empfängt er eine Mannschaft, die punktuell schon recht gut funktioniert. Einen Punkt mehr als die Roosters haben die Haie mit guter Torwartleistung und zielstrebigem Umschaltspiel in dieser Saison bisher gesammelt.

Mit welcher Aufstellung die Roosters in die Partie gehen werden, ließ Chaftrainer Brad Tapper noch offen – die Krefelder Spielweise offenbarte durchaus den einen oder anderen Schwachpunkt, es ist davon auszugehen, dass diese Aspekte mit Veränderungen in der Reihenzusammenstellung angegangen werden.

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