Bietigheim – Es war einer dieser Niederlagen, die die Roosters mit aller Macht vermeiden wollten, doch gegen die Bietigheim Steelers reichten zwei ordentliche Drittel nicht aus, um am Ende etwas Zählbares mit an den Seilersee zurückzunehmen.
Bei den Steelers hatten sich die Sauerländer im Vorfeld einiges vorgenommen, wollten ihren vierten Sieg in Folge feiern, doch das erste Drittel verschliefen die Gäste komplett. Mit ihrer ersten Möglichkeit traf gleich Heard zur Führung für den Neuling (4.). Nach einer schönen Einzelleistung hob er die Scheibe über die Schulter von Jenike ins kurze Eck. Die Roosters passten ihr Spiel dem Gegner an und das tat ihnen alles andere als gut. Zu viele Fehler im Spielaufbau und ein mangelhaftes Stellungsspiel sorgten dafür, dass Bietigheim immer selbstbewusster wurde. In Überzahl trafen die Gastgeber dann erneut. Constantin Braun nahm Maß und hämmerte den Puck zum 2:0 ins Netz (17.). Bis dahin hatten die Iserlohner gerade mal eine gute Möglichkeit durch Riefers, der allerdings regelwidrig am Abschluss gehindert wurde. Und es kam noch dicker für die sorglosen Gäste. Brendan Renford wurde nicht ernsthaft angegriffen und sein harmlos scheinender Schlenzer landete wieder im Netz der Roosters – das 3:0 (19.). Auch wenn die Führung in der Höhe sicherlich zu hoch ausfiel, weil drei der fünf Bietigheimer Torschüsse im Kasten landeten, gab es trotzdem ordentlich Steigerungsbedarf im Iserlohner Spiel.
In der Drittelpause musste Trainer Brad Tapper seine Mannschaft wachrütteln und einiges justieren, denn so wollten sich die Iserlohner hier nicht präsentieren. Der Start verlief zunächst durchwachsen, denn nachdem Kris Foucault in Überzahl aus aussichtsreicher Position verzog, ließen die Iserlohner im Gegenzug Matt McKnight alleine Richtung Andy Jenike starten. Der Stürmer traf bei seinem Abschluss allerdings lediglich das Außennetz (21.). Weiter ging die wilde Fahrt allerdings nun mit wesentlich mehr Spielanteilen für verbesserte Roosters. Erneut war es Foucault in Überzahl, der mit seinem Lattentreffer für Gefahr sorgte. Die Gäste erspielten sich jetzt mehr und bessere Torchancen als im ersten Durchgang, doch der Treffer fiel erst in Unterzahl. Bei einem schnellen Konter passte Bailey quer auf Brent Raedeke, der mit seinem ersten Saisontreffer zum 1:3 traf (29.). Zu diesem Zeitpunkt stand bereits Cody Brenner zwischen den Pfosten der Steelers, weil sich Sami Aittokallio bei einer Abwehraktion kurz zuvor verletzt hatte. Die Roosters blieben am Drücker, aber vergaben selbst die größten Möglichkeiten. Erst traf Broda das leere Tor nicht (35.), weil in letzter Sekunde noch ein Schläger dazwischen war und im Anschluss verzog Bailey völlig freistehend (38.). Der Anschlusstreffer lag zu diesem Zeitpunkt in der Luft.
Der letzte Abschnitt begann zunächst so, wie der zweite Durchgang aufgehört hatte. Die Iserlohner bestimmten weiter das Geschehen und erspielten sich Möglichkeiten im Minutentakt. Erneut vergab der Sauerländer Sturm aber in Person von Nick Schilkey eine gute Einschussmöglichkeit zum Anschluss (41.). Die Roosters bissen sich jetzt im Drittel der Steelers fest und am Ende war es Torjäger Kris Foucault, der zum überfälligen 2:3 abstaubte (43.). Wer jetzt dachte, dass der Aufsteiger einbrechen würde, der hatte sich getäuscht. Mit einer Menge Kampf, Leidenschaft und einer Portion Glück brachten die Steelers die knappe Führung über die Zeit und hatten selbst kurz vor Schluss noch das 4:2 auf dem Schläger, doch der Puck landete, statt im verwaisten Tor, nur am Pfosten (60.). Somit blieb es am Ende beim 3:2-Erfolg der Gastgeber, die zwei von drei Dritteln das bessere Team waren, aber eben auch den ersten Durchgang komplett hergaben.
Steelers: Aittokallio (25:49 Brenner) – Smereck, Braun; Schüle, Schoofs; Renner, Kojo; Martinovic – Hauner, Heard, Ranford; Jaspers, Stretch, Sheen; Preibisch, McKnight, Zientek; Kuqo, Weiß, Kneisler
Roosters: Jenike – Acolatse, Labrie; O’Connor, Ankert; Riefers, Buschmann – Schilkey, Jentzsch, Foucault; Ziegler, Raedeke, Rausch; Bailey, Cornel, Whitney; Alanov, Ewanyk, Broda
Tore: 1:0 (03:54) Heard (Ranford, Kneisler), 2:0 (16:07) Braun (5-4/Sheen), 3:0 (18:54) Ranford (Smereck), 3:1 (28:29) Raedeke (4-5/ Bailey, Ankert), 3:2 (42:53) Foucault (Jentsch, Labrie)
Schiedsrichter: Rekucki/Schrader
Strafen: Steelers 14 – Roosters 12
Zuschauer: 2378