Iserlohn – „Es wird ein Sprint bis zum Ende!” Kurt Kleinendorst, Cheftrainer der Iserlohn Roosters, weiß, was ihn und seine Mannschaft in den nächsten Wochen bis Ende März erwartet. „Playoffs. Wir werden alle drei Tage auf dem Eis stehen, das wird eine harte Zeit“, so der US-Amerikaner weiter. Der Stress, der seinem Team bevorsteht, bezieht einen Teil der noch nicht terminierten Nachholspiele dabei noch gar nicht mit ein.
Für die Iserlohn Roosters beginnt am heutigen Freitag das Ende der Olympiapause. Während das deutsche Team in Peking ohne Unterstützung durch einen Spieler Sauerländer die erste Niederlage der Vorrunde kassiert hat, geht das Team inklusive des auf Abruf stehenden Andy Jenike ins erste Nachholspiel gegen Wolfsburg (19:30 Uhr/Eisarena, live auf MagentaSport und bei Radio MK). Dem besten Heimteam der PENNY DEL fehlt gegen die Blau-Weißen zumindest ein Leistungsträger. Verteidiger Dominik Bittner wird den Niedersachsen nicht zur Verfügung stehen. „Wolfsburg ist eine Mannschaft, die kontinuierlich auf hohem Niveau spielen und das schon seit vielen Jahren. Sie agieren sehr ähnlich, weil läuferisch hervorragende Matches aufs Eis bringen. Glücklicherweise haben wir sehr oft gezeigt, dass wir dieses Niveau mitgehen können und das erhoffe ich mir auch für heute Abend“, betont Manager Christian Hommel.
Nach dem ersten Training am vergangenen Samstag hatten die Roosters jetzt noch einmal fünf Trainingseinheiten, um nicht nur gut vorbereitet ins Match gegen die Grizzlys zu gehen, sondern vor allem auch, um am eigenen Plan zu arbeiten, den es taktisch in den kommenden Wochen umzusetzen gilt. „Normalerweise haben Mannschaften bis zu sieben Wochen Zeit, um in der Saisonvorbereitung zusammenzufinden. Wir hatten zwei – das macht natürlich einen Unterschied“, lacht Kleinendorst. Trotzdem betont der Cheftrainer immer und immer wieder, dass er mit dem Einsatz und der Leistungsbereitschaft seiner Mannschaft hoch zufrieden ist. Und Christian Hommel ist es auch mit seinem neuen Coach. „Die Entwicklung unter Kurt ist nicht schlecht. Aber wir haben natürlich viel mehr Trainingseinheiten als Spiele gesehen. Es ist sehr viel Power dahinter und das macht uns große Hoffnung, dass man das auch vom Training ins Spiel tragen kann.“
Wer heute im Detail auf dem Eis steht, dazu sagt Kleinendorst nichts – der erfahrene US-Amerikaner ist kein Fan davon, etwaige personelle Konstellationen bereits im Vorfeld zu kommunizieren. Fakt ist, er kann auf zwei einsatzfähige Goalie zurückgreifen. Andy Jenike ist fit und auch Hanibal Weitzman steht kurz vor einem möglichen Comeback und wird bei dem eng getakteten Spielplan der nächsten Wochen auch dringend gebraucht werden. „Ich habe volles Vertrauen zu meinem Knie. Natürlich spüre ich das alles noch ein bisschen, bin aber wieder voll einsatzbereit.“ Weitzmann also ist zurück, auch ansonsten ist der Kader prall gefüllt. Wer letztlich draußen bleiben muss, zeigt sich wohl erst eine Stunde vor Spielbeginn, wenn die Aufstellungen veröffentlicht werden. Die Akteure, die letztlich auf dem Spielberichtsbogen stehen, brennen jedenfalls darauf, zum ersten Mal in dieser Spielzeit den vierten Sieg in Folge zu holen.