Man sollte meinen, dass die Zurückrechnungen zur Zeit vor der Corona-Pandemie langsam der Vergangenheit angehören – aber einen haben wir noch: Exakt 1009 Tage ist es her, seit die Eissporthalle am Seilersee das letzte Mal ausverkauft war. Besagte Eissporthalle heißt nun Balver Zinn Arena und wird heute Abend dann wieder aus allen Nähten platzen, wenn die Iserlohn Roosters ab 19:30 Uhr die Düsseldorfer EG empfangen (live auf MagentaSport und Radio MK).
Der Rahmen passt also, die Leistungen der Sauerländer zuletzt leider nicht so. Mit dem Eindruck von drei Niederlagen in Folge tritt das Team von Headcoach Greg Poss am Abend gegen den rheinischen Rivalen an. Den Verantwortlichen an der Bande stört weniger diese Bilanz als viel mehr das Auftreten seiner Schützlinge, das letztlich zu eben jener führte. „In Wolfsburg war es okay, das war ein enges Spiel, das letztlich in die falsche Richtung gekippt ist. Aber auch da hat man phasenweise schon gesehen, was passiert, wenn wir nicht kommunizieren, mannschaftsdienlich spielen und die Zweikämpfe annehmen. Das haben wir in den Spielen davor getan und waren erfolgreich. Wer denkt, dass es jetzt von alleine läuft, hat sich mächtig getäuscht. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir die Kleinigkeiten richtig machen. Und das haben wir in den vergangenen beiden Spielen nur in einem Drittel getan. Der erste Durchgang gegen München war in Ordnung, dann kriegen wir die beiden Gegentore und die Köpfe gehen nach unten – das hat mir nicht gefallen“, kritisiert Poss den Umgang seines Teams mit Rückschlägen.
Er wird dafür sorgen, dass sein Team vor voll besetzten Rängen heute Abend anders auftritt: „Wir freuen uns sehr darauf, in dieser einzigartigen Atmosphäre zu spielen, das wird uns sicherlich zu Höchstleistungen pushen. Da ist es dann letztlich auch egal, wie der Gegner heißt – unser größter Gegner sind derzeit wir selbst. Aber das gute ist, dass wir wissen, wie wir diesen Gegner bezwingen können. Das will ich heute Abend von meiner Mannschaft sehen“, sagt Poss, der auf der am Oberkörper verletzten Kris Foucault verzichten muss.
Über den sportlichen Bereich hinaus noch einige Hinweise in eigener Sache: Durch die rechtlich vorgeschriebene Installation der Bonpflicht und damit einhergehend eines neuen Kassensystems kommt es in dieser Saison speziell bei gut besuchten Spielen leider punktuell zu außergewöhnlich langen Wartezeiten. Uns ist diese Problematik bewusst, leider lassen sich jahrelang etablierte Abläufe nicht über Nacht ändern – der Umgang mit den neuen Systemen in einer vollen Halle stellt für uns alle eine Neuerung dar, an die wir uns erst gewöhnen müssen, an dem aber auch kein Weg vorbeiführt. Es ist letztlich eine Frage der Routine und (ganz offen kommuniziert) auch ein Trial-and-Error-Prozess, bei dem wir alle mit jedem Event dazulernen. Lange Rede, kurzer Sinn: Wir benötigen Zeit, die aber verständlicherweise eigentlich niemand hat, wenn das Spiel bereits wieder läuft und man noch fünf Minuten auf sein Bier warten muss.
Wir arbeiten hart daran, diese Prozesse zu optimieren und auch wenn das leichter gesagt als getan ist, ist uns bewusst, dass eine voll ausgelastete Arena nochmal einen Sonderfall darstellt. Um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, haben wir deshalb folgende Maßnahmen getroffen:
- Der Bierwagen, der vor Spielbeginn vor der Arena steht, wird ab der ersten Drittelpause zusätzlich hinter der Arena zur Verfügung stehen.
- Wir weisen darauf hin, dass eine Aufladung der iec-karte bereits vor dem Stadionbesuch bequem zuhause oder an der Abendkasse möglich ist und bitten darum, diese Möglichkeiten auch zu nutzen.
- Auch wenn wir uns aus betriebswirtschaftlichen Gründen dazu entschieden haben, zu dieser Saison auf ein komplett bargeldloses Zahlungssystem in der Halle umzusteigen, wird es heute Abend an den Kassen der Pistenbar, hinter der Stehtribüne, dem Bierstand unter der Mercedes-Jürgens-Lounge und dem Bierstand an der Gästetribüne aufgrund der besonderen Umstände die Möglichkeit geben, mit Bargeld zu bezahlen, um die Wartezeiten zu minimieren.
- Und zu guter Letzt bitten wir um Euer Verständnis: Wir alle lieben diesen altehrwürdigen Bau aus den 70ern, in dem Eishockey noch wirklich gelebt wird. Und auch wenn es bekanntlich schon länger her ist, wird sicher der oder die eine oder andere sicherlich noch daran erinnern, dass diese Infrastruktur bei knapp 5.000 positiv Verrückten an ihre Grenzen kommt – insbesondere eben auch aufgrund der veränderten Vorgaben bezüglich der Kassensysteme. Unser Personal wird alles für den bestmöglichen Ablauf tun, aber bei der Hektik werden Fehler passieren. Passt bitte auf, dass Eure Kritik nicht den oder die Falsche*n trifft und nehmt bitte Rücksicht, wenn Ihr diese Kritik äußert. Wir alle freuen uns auf einen hoffentlich unvergesslichen Eishockeyabend!