Wolfsburg – Nach knapp 61 äußerst intensiven Minuten und einer 3:4 Niederlage nach Verlängerung nahmen die Roosters einen verdienten Punkt vom Auswärtsspiel bei den Grizzlys Wolfsburg mit ins Sauerland
Ins erste Drittel starteten beide Teams mit sehr viel Tempo, richtig gefährlich wurde es vor den Toren aber nicht, weil insgesamt nur wenige Schüsse generiert werden konnten. Auch je eine frühe Überzahlsituation blieb von beiden Teams ungenutzt. Trotzdem waren es dann die Hausherren, die den ersten Treffer markieren konnten. Jordan Murray schießt die Scheibe in Richtung Bandenrundung, trifft vor dem Tor allerdings Machacek, von dessen Schienbein die Scheibe über die Linie trudelte (12.). Der IEC ließ sich davon aber nicht beirren, leistete weiterhin gute Arbeit in dieser Auswärtspartie. Nur wenige Augenblicke später war es dann Alanov, der den Puck in der eigenen Zone abfing, sich auf den Weg machte. Auf Höhe des rechten Anspielkreises zog er nach innen und traf mit einem platzierten Handgelenksschuss zum Ausgleich (14.). Gegen Ende des Drittels kassierten die Roosters eine weitere Hinausstellung wegen Behinderung, die die Hausherren aber nicht nutzen konnten. Stattdessen fuhren die Sauerländer über Daugavins einen weiteren Konter. Der lettische Stürmer ließ auf seinem Weg zum Tor mit einer starken Bewegung den Wolfsburger Verteidiger ins Leere rutschen und traf gekonnt ins lange Eck (20.). Insgesamt ging die Führung nach den ersten 20 Minuten in Ordnung, weil die Roosters in einem sonst sehr fehlerbehafteten Spiel über weite Strecken eine konzentrierte Leistung abriefen.
In den zweiten Durchgang starteten beide Teams mit dem gleichen Tempo und der gleichen Intensität wie schon im ersten Drittel. Doch zunächst trafen sich Morley und Bailey an der Wolfsburger Bande, um einige Argumente nonverbaler Art auzutauschen. Die erste gute Möglichkeit in den zweiten 20 Minuten besaßen dann die Autostädter durch Mingoia, der aber an Jenikes Schoner scheiterte. Insgesamt entwickelte sich eine temporeiche, aber chancenarme Partie. Beide Teams produzierten immer wieder Scheibenverluste, die Roosters den einen oder anderen mehr. Der Fokus der Gäste lag im Mittelabschnitt ganz klar auf der Defensivarbeit, sodass man nach vorne nur über Konter gefährlich wurde. Wolfsburg hingegen versuchte mehr zu kreieren, biss sich aber ein ums andere Mal an der Defensive der Sauerländer die Zähne aus. So war es dann ein unsauberer Klärungsversuch des IEC den Björn Krupp zum 2:2 in den Giebel schoss (28.). Aufgrund der Spielanteile ging der Ausgleich auch in Ordnung, leisteten die Iserlohner rund um Andreas Jenike gute Defensivarbeit, erspielten sich nach vorne aber zu wenige klare Abschlussgelegenheiten auf den Kasten von Dustin Strahlmeier.
Der Schlussabschnitt begann wie so viele Szenen in diesem Spiel: Puckverlust Wolfsburg, Gegenstoß Roosters und umgekehrt. Dann aber brachten die Sauerländer die Scheibe auf Strahlmeier, der den Rebound gab. Die Gäste setzten gut nach, angelten sich die Scheibe und Alanov dückte den Puck zu seinem zweiten Treffer an diesem Eishockeynachmittag durch Strahlmeiers Beine über die Linie. 3:2-Führung nach 42 Minuten. In der Folge kam Wolfsburg immer wieder mit einer ordentlichen Portion Wut, wollte unbedingt den schnellen Ausgleich erzielen. Der IEC aber verteidigte das eigene Tor gut, gab den Niedersachsen nur wenige gute Abschlussgelegenheiten. Alles, was gefährlicher Richtung Tor kam, war sichere Beute des Iserlohner Goalies. Auch eine Überzahlsituation gegen Mitte des Drittels ließen die Niedersachsen ungenutzt, weil der IEC gute Arbeit in Unterzahl leistete, sich immer wieder gut bewegte, immer wieder gut die Passwege zustellte. Und so dauerte es dann bis in die Schlussphase, als Wolfsburg bereits 3:41 Minuten vor dem Ende Strahlmeier vom Eis nahm, dass der Ausgleich doch noch gelingen sollte. Bittner nahm den Direktschuss von der blauen Linie. Die Scheibe Schlug über Jenikes Schulter direkt unter der Latte ein, dem Torhüter der Roosters war in diesem Moment die Sicht durch einen Screen im Slot versperrt (58.). So ging es mit einem 3:3 Remis in die Verlängerung in der Murray nach einer guten Bewegung nach knapp 30 Sekunden den entscheidenen Treffer zum 3:4 besorgen konnte (61.).
Nach etwas mehr als 60 Minuten holen die Roosters einen Punkt in der Autostadt, punkten im zweiten Auswärtsspiel und im vierten Spiel insgesamt in Folge. Dennoch war an diesem Eishockeynachmittag vielleicht mehr drin als nur der eine Punkt, nicht zuletzt auch wegen der lautstarken Unterstützung der zahlreich nach Wolfsburg gereisten Iserlohner Fans.
Aufstellung:
WOB: Strahlmeier; Pogge – Bittner, Wurm;Möser, Murray; Krupp, Zajac; Mass – Dumont, Fauser, Lorito; Machacek, Braun, Mingoia; Schinko, Morley, Archibald; Reichel, Button;
IEC: Jenike; Neffin – Bigras, O´Connor; Bender, Ankert; Ugbekile; Labrie; Buschmann – Bailey, Cornel, Acolatse; Rech, Poirier, Daugavins; Alanov, Raedeke, Rutkowski; Broda, Ziegler;
Tore: 1:0 Machacek (Murray, Braun – 11:35 – EQ), 1:1 Alanov (13:28 – EQ), 1:2 Daugavins (Poirier, Labrie – 19:16 – SH1), 2:2 Krupp (Lorito, Zajac – 27:48 – EQ), 3:3 Bittner (Button, Lorito – 58:04 – EA), 4:3 Murray (Morley – 60:37 – EQ).
Schiedsrichter: MacFarlane, Polaczek; Englisch, Höfer;
Strafen:
WOB: 2 +5 (Morley)
IEC: 6 +5 (Bailey)