Die Iserlohn Roosters haben am Sonntagabend ihr Auswärtsspiel bei der Düsseldorfer EG mit 0:1 verloren.
Spielfilm: Die Gastgeber haben zu Beginn mehr vom Spiel, doch Kevin Reich macht im Iserlohner Kasten einen souveränen Job. Die Düsseldorfer nutzen die Unordnung nach einer eigentlich überstandenen Zeitstrafe der Roosters zur Führung noch vor der Pause. Im zweiten Drittel kam abermals die DEG besser aus den Kabinen, erzielt das vermeintliche 2:0, was aber nach Videobeweis zurecht aberkannt wird. Bis zum erneuten Seitenwechsel bieten sich den Roosters dann Chancen für drei Spiele, doch es gelingt kein Treffer. Im letzten Drittel beschränken sich die Düsseldorfer aufs Verteidigen, es gibt weniger hochkarätige Chancen für die Roosters – aber auch die einzelnen vor Spielende können die Gäste nicht nutzen und bleiben somit torlos.
Die Partie war zu Beginn nichts für Freunde des gepflegten Kombinations-Eishockeys: Viele rassige Zweikämpfe, zu Ende gefahrene Checks und einige verbale und physische Scharmützel – es war Abstiegskampf angesagt am Sonntagabend. Die erste Chance für die Roosters hatte Sebok aus dem Slot, Schiemenz konnte den halbhohen Abpraller nicht verwerten (9.). Auf der anderen Seite hatten die Sauerländer Glück, das Clark bei einem Konter den mitgelaufenen Gogulla nicht sah und an Reichs Schoner scheiterte (10.). Der Iserlohner Schlussmann reagierte eine Minute später glänzend, als die Scheibe von hinter dem Kasten auf Umwegen in einem hohen Bogen auf den Schläger von Ehl gelangte – aber Reich machte mit einer starken Seitwärtsbewegung den Weg ins Tor zu. Das galt auf der anderen Seite auch für Hendrik Haukeland, der die Scheibe nach einem Shinkaruk-Rebound grade noch zwischen Pfosten und Schlittschuh einklemmen konnte (12.). In der 16. Minute hatten die Roosters die erste Unterzahlsituation des Abends eigentlich überstanden, doch waren noch ungeordnet. So kam Varone im Slot an die Scheibe, verzögerte clever und Reich konnte die Scheibe nicht sichern, sodass Agostino am schnellsten schalten und zur Führung einschieben konnte.
Das zweite Drittel begann mit einem Alleingang von Tyler Boland, der, von der Strafbank kommend, von Jahnke auf die Reise geschickt wurde, die Scheibe aber nicht zwischen Haukelands Schoner hindurch bugsieren konnte (22.). Eine Minute später jubelten abermals die Düsseldorfer, doch Gogullas Treffer aus dem Slot wurde nach Videobeweis zurecht aberkannt, da Clark arg übermotiviert nicht nur vor sondern mehr oder weniger im Tor eingeparkt und Reich so eindeutig behindert hatte. Nach dem zurückgenommenen Gegentreffer schüttelten sich die Gäste und machten sich auf, den Ausgleich zu erzielen – und wie: Labrie (26.), Boland (31.), Dal Colle (34.), Cornel (35.) – das waren nur die wirklich hochkarätigen Einschussmöglichkeiten, von denen die Sauerländer mindestens eine hätten nutzen müssen. Doch entweder waren der Pfosten, ein Düsseldorfer Körperteil oder der überragende Haukeland dazwischen. In dieser Phase kombinierte das Team von Doug Shedden zielstrebig und zwingend und stellte die Düsseldorfer so vor große Probleme – allein es fehlte auch nach 40 Minuten der Treffer.
Daran hatten die Sauerländer zu Beginn des letzten Drittels merklich zu knabbern: Düsseldorf agierte weiterhin aggressiv mit zwei Stürmern im Forecheck und unterband so das Aufbauspiel der Gäste, die sich im letzten Drittel zu selten in der offensiven Zone festsetzen konnten. Wenn das mal gelang, sollte es auch gefährlich werden, das hatte schon der zweite Durchgang gezeigt. Doch auch die DEG blieb, vornehmlich über Konter, gefährlich: Reich musste zweimal gegen Blank eingreifen (44.), Ziegler traf nur das Außennetz (48.). Nachdem Wirth nach einem Konter die Vorentscheidung verpasst hatte (54.), erspielten sich die Gäste nochmal zwei Top-Möglichkeiten: Erst machte Haukeland auch den spitzen Winkel gegen Jentzsch dicht (55.), dann folgte eine Szene, die bezeichnend für die Chancenverwertung war: Labrie machte eigentlich alles richtig, parkte vor dem Tor ein, Dal Colle schoss von halblinks – und traf punktgenau das Stück von der Hose seines Kapitäns, das eine Scheibe, die andernfalls auf direktem Wege in den Torwinkel war, für den in diesem Falle machtlosen Haukeland ‚klärte‘. Shedden zog zwar noch seinen Goalie, doch es half nichts mehr: Die Roosters mussten die Heimreise ohne Tore und somit auch ohne Punkte antreten.
IEC: Reich; Jenike – Labrie, Eliot; Gormley, Ugbekile; Quaas, Bender; Elias – Shinkaruk, Cornel, Boland; Dal Colle, LeBlanc, Jentzsch; Schiemenz, Sebok, Ziegler; Broda, Jahnke, Rutkowski
DEG: Haukeland; Hane – Wirth, McCrea; Ebner, Akdag; Geitner, Ankert – Blank, Svensson, Ehl; Agostino, Varone, O‘Donnell, Gogulla, Olischefski, Clark; Eham, Üffing
Tore: 0:1 Agostino (Varone, O‘Donnell – 15:56 – EQ)
SR: Rohatsch, Iwert
Strafen: IEC 4, DEG 4