Spielfilm: Druckvoll agierende Roosters können sich im ersten Drittel nicht für eine engagierte Spielweise belohnen und müssen nach einem Billard-Gegentor in Unterzahl zunächst sogar einem unglücklichen Rückstand hinterherlaufen. Ein Hammer von Ugbekile sorgt dann für den Ausgleich und mit dem 1:1 geht es in die erste Pause. Auch im zweiten Drittel sind die Hausherren das aktivere Team, müssen dabei aber immer auf Schwenniger Breakaways achten. Die verdiente Roosters-Führung durch Rutkwoski hält gerade einmal 43 Sekunden und die Wild Wings gleichen durch ein Zusammenspiel der Spink-Brüder schnell wieder aus. Ansonsten agieren beide Teams ausgeglichen und dem 2:2 nach 40 Minuten entsprechend. Ein Schuss von Gormley beschert den Waldstädtern die erneute Führung. Getragen vom eigenen lautstarken Anhang und mit viel Einsatz verdienen sich die Roosters zunächst die Führung, bis Schwenningen eine Minute vor dem Ende ein Powerplay bei gezogenem Goalie im Sechs gegen Vier zum Ausgleich nutzen kann. Mit 3:3 geht es dann in die Overtime, in welcher Tyson Spink nach drei Minuten den Schlussstrich setzt. Damit gewinnt Schwenningen nach Overtime in Iserlohn.
Die Hausherren starteten gut in die Partie, wirkten vor allem physisch hellwach und versuchten sich Chancen zu erarbeiten und Osburn prüfte Eriksson das erste Mal (3.). Die Wild Wings benötigten einen Augenblick, um ebenfalls in Spiel zu kommen und hatten nach gut fünf gespielten Minuten ihre erste kurze Druckphase. Doch auch defensiv waren die Iserlohner hellwach und Jenike musste nur selten ernsthaft eingreifen. Dass die Schwarzwälder auf einmal in Führung lagen, war glücklich und einer Hereingabe in Schwenninger Überzahl, die über Umwege in Jenikes Kasten landete, geschuldet (9:36). Cornel hatte in der 12. Minute nach einem Breakaway die große Chance zum Ausgleich, doch vergab. So blieb es vorerst weiter beim Rückstand. Nur Sekunden später konnte Colin Ugbekile mit einem starken Schuss von der blauen Linie das 1:1 erzielen (11:49). Die Roosters kontrollierten meist die neutrale Zone und konnten so phasenweise starken Druck auf das Gäste-Tor machen, auch nach hinten arbeitete das Shedden-Team weiter konsequent und ließ den Gästen wenig Raum zur Entfaltung. Nach den ersten 20 Minuten lautete das Ergebnis 1:1.
Mit dem ersten Powerplay des Abends konnten die Sauerländer auch zu Beginn des Mittelabschnittes weiterhin Druck machen, doch Zählbares resultierte daraus nicht – gefühlt sollten die Hausherren längst in Führung liegen. Die Wild Wings waren nun in der neutralen Zone etwas griffiger und beide Teams neutralisierten sich zunächst gegenseitig. Gefährlich für die Goalies wurde es meist nur dann, wenn eines der Teams mit Tempo in die gegnerische Zone gelang. Das Team mit den etwas besseren Abschlüssen war Iserlohn: Osburn scheiterte mit einem Schlenzer von der blauen Linie (27.) und kurz darauf musste Eriksson gegen Boland Kopf und Kragen riskieren. Die Führung war eine unmittelbare Folge des zweiten Roosters-Powerplays. Zuvor waren jeweils Ziegler und Virtanen aus aussichtsreicher Position gescheitert, doch gerade als Schwenningen wieder vollzählig war, arbeitete Rutkowski den Puck mit der Rückhand zur Führung in den Kasten (30:33). Der Jubel über diese Führung war noch im vollen Gange, als die Roosters nach direkt nach Wiederbeginn in der neutralen Zone einmal ein wenig zu spät kamen: Tylor Spink setzte seinen Zwillingsbruder Tyson ein, der hatte wenig Mühe, zum Ausgleich abzuschließen (31:16). Beide Teams neutralisierten sich weiter auf hohem Niveau, auch wenn die wirklich zwingenden Abschlüsse auf beiden Seiten eher selten waren. Und dann standen da ja auch noch zwei Keeper in den jeweiligen Toren, die nicht zu den schlechtesten ihres Fachs gehören. Nach 40 gespielten Minuten war mit 2:2 alles ausgeglichen.
Zum Schlussabschnitt kamen die Gäste besser ins Spiel und versuchten nun, den Druck zu erhöhen, als Beleg traf Feist nach 44 Minuten nur das Außennetz. Doch die Blau-Weißen überstanden diese Phase, auch dank eines weiter gut aufgelegten Andy Jenike, unbeschadet. Nun hatte Ugbekile die Chance, sich bei Gormley für dessen Vorarbeit zu revanchieren: Das 3:2 war in Entstehung und Abschluss ein Spiegelbild des 1:1, nur mit vertauschten Rollen. Ugbekile legte an der blauen Linie quer auf Brandon Gormley, dessen Schuss Eriksson passieren lassen musste (46:06) – die Scheibe fand mit dem Glück des Tüchtigen, das sich die Blau-Weißen an diesem Abend allemal verdient hatten, den Weg ins Tor. Jetzt war Schwenningen in Zugzwang und erhöhte den Druck, die Roosters beschränkten sich vielleicht ein wenig zu sehr auf die Defensivarbeit. Bei einem der seltenen Konter hatte Jentzsch nach feiner Einzelleistung die Chance zum 4:2, kurz darauf konnte Rutkowski einen Abpraller nicht verwerten (54.). Die Spannung stieg nun in der Balver Zinn-Arena und getragen vom eigenen Anhang, spielten die Blau-Weißen weiter konzentriert ließen insgesamt wenig Zwingendes zu. Erwartbar zogen die Wild Wings verbunden mit einer Auszeit den Goalie und erzwangen ein Powerplay – einmal mehr waren die Gastgeber in der neutralen Zone nicht aufmerksam genug gewesen, die daraus resultierende Strafe war vertretbar. Mit gezogenem Goalie spielten die Wild Wings nun Sechs gegen Vier und dieses gut aus – dieses Mal war es Tyler Spink, der zum späten Ausgleich einschieben konnte
In der Overtime sicherte dann wiederum Tyson Spink nach etwas mehr als drei Minuten den Extrapunkt für seine Farben und hinterließ ratlose Iserlohner Gesichter, denn die Sauerländer hätten dieses Spiel wahrlich nicht verlieren müssen.
IEC: Jenike; Hane – Labrie, Osbourn; Gormley, Ugbekile; Dietz, Jobke; Bauer – Ziegler, Cornel, Jentzsch; Burke, Gersich, Boland; Broda, Virtanen, Troock; Saffran, Rutkowski, Alberg
SWW: Erkisson; Bitzer – Trivellato, Larkin; Murray, Boyle; Weber, Marshall; Dziambor – Krachun, Platzer, Feist; Bassen, Höfflin, Senyshyn; Neumann, McMillan, Uvira; Hungerecker, Tylor Spink, Tyson Spink
Tore: 0:1, Platzer (Höfflin, Marshall – 9:36 – EQ), 1:1 Ugbekile (Gormley,Virtanen – 11:49 – EQ), 2:1 Rutkowski (Troock, Ugbekile – 30:33 – EQ), 2:2 Tyson Spink (Tylor Spink, Hungerecker – 31:16 -EQ), 3:2 Gormley (Ugbekile, Ziegler – 46:06 – EQ), 3:3 Tylor Spink (Hungerecker, Tyson Spink – 59:25 – PP1,EA), 3:4 (Tyson Spink – Tylor Spink, Trivellato – 63:15 – EQ)
SR: MacFarlane; Schadewaldt
Strafen: IEC 4, SWW 4Zuschauer: 4133