Iserlohn – Wenn echte Männer sich freuen wie kleine Kinder, steht ein besonderer Tag vor der Tür. Morgen ist so ein Tag, morgen Abend um 19:30 Uhr beginnt am Iserlohner Seilersee endlich Spiel eins des Playoff-Viertelfinales gegen die Thomas Sabo Ice Tigers. Schon gestern, als die Mannschaft noch einmal, zusammengerufen von Teamfotograf Lutz Tölle, Aufstellung zum offiziellen Playoff-Foto nahm, war die Stimmung hervorragend und die Vorfreude riesengroß. „Wir haben hart für den Weg bis hierher gearbeitet und wir haben uns diese Platzierung, das Heimrecht und die Stimmung morgen wirklich verdient“, sagt Youngster Dieter Orendorz. Als gebürtiger Iserlohner hofft er natürlich ganz besonders seinen Anteil zum Erfolg in den kommenden Spielen beitragen zu können, es erstmals möglich zu machen, dass die Iserlohn Roosters ins Halbfinale der Playoffs einziehen. Bislang haben die Sauerländer eine ihrer fünf Playoff-Serien gewonnen, in den Pre-Playoffs 2014 gegen München. Aus den vier Viertelfinalserien schaffte es die Mannschaft nie eine Runde weiter, allerdings besaß der IEC auch noch nie Heimrecht in einer Serie. Nürnberg wartet seit neun Jahren darauf eine Viertelfinal-Runde zu überstehen und in ein Halbfinale einzuziehen. In den beiden Jahren, in denen man es möglich machte, schaffte man den Durchmarsch bis ins Finale, scheiterte aber beide Male an den Adlern Mannheim.
All das aber ist, wenn der Puck morgen von den Unparteiischen Roland Aumüller und Daniel Piechaczek eingeworfen wird, Geschichte, dann zählt nur das Hier und Jetzt. „Wir haben eine gute Vorbereitung gehabt, ausführlich hart und sehr entspannt taktisch arbeiten können – und das ohne Einschränkungen“, wie Jari Pasanen mit großer Freude feststellt. Genauso wie die Nürnberger Coaches auch, hat er sich intensiv auf das Duell vorbereitet und sieht den Gegner in einigen Bereichen besser aufgestellt. „Nürnberg hat eine Playoff-Mannschaft gebaut. Sie werden uns insbesondere aufgrund ihrer Reichweite einiges abverlangen, aber wir hoffen auch ein paar Antworten zu haben“, grinst der Finne. Insbesondere für zwei aktuelle Iserlohner Spieler wird es eine besondere Serie: für Marko Friedrich und Jason Jaspers. Friedrich wuchs im Nachwuchs der Ice Tigers auf, freut sich sehr auf das Aufeinandertreffen mit alten Bekannten: „Viele Kumpels werden die Spiele sehen. Ich selbst freue mich unglaublich darauf. Das wird eine sehr harte Zeit, aber auch eine Zeit, in der wir uns selbst das schönste Geschenk machen können.“ „Es ist für mich eine besondere Serie gegen viele alte Freunde, aber diese Freundschaften sind jetzt vergessen und werden erst nach Ostermontag wieder aufleben“, so Jaspers. Der wechselte im Sommer aus Nürnberg an den Seilersee, auch deshalb, wie er damals sagte, weil die Iserlohn Roosters eine große Entwicklung erlebt hätten und man hier Meisterschaften gewinnen könne.
Im Tor wird Mathias Lange stehen – erst einmal. „Wir kennen das Wechselspiel und sind es gewöhnt. Chet und ich haben uns immer abgewechselt, das werden wir jetzt auch tun.“ Warum Pasanen die Entscheidung zuerst für Lange getroffen habe, erklärt er vor allem mit der Erfahrung. „Mathias weiß, was ihn in dieser Partie erwartet, er weiß, wie unsere Zuschauer alles versuchen werden, uns nach vorn zu peitschen.“ Ausfälle gibt es nicht.
Die Fakten: Drei von vier Spielen dieser Saison haben die Roosters verloren, der Sieg am 23. Februar beendete eine Niederlagenserie von acht sieglosen Partien in Folge. Torreich sind die Matches zwischen beiden Mannschaften immer, im Durchschnitt ging der Puck sieben Mal ins Tor – es treffen nun mal auch die beiden offensivstärksten Teams der Liga aufeinander.
Spiel eins wird live von Radio MK übertragen.