Iserlohn – Wir alle lieben unseren Sport, genießen vor allem die Besonderheit dieser Tage. Die Playoffs sind das Salz in der Suppe unseres Sports, die schönste Zeit des Jahres und dennoch darf man die Augen bei aller Euphorie vor der Realität nicht verschließen. Die wäre den beiden Betreuern der Thomas Sabo Ice Tigers auf der Heimfahrt vom ersten Playoff-Spiel fast zum Verhängnis geworden. Auf der A45 unterwegs fuhren die beiden auf ein vor ihnen fahrendes Gespann auf. Dabei wurde die Frontseite des Bullys mit allen Spielermaterialien fast vollständig zerstört, die beiden Materialer aber kamen mit ein paar Schrammen und einem gewaltigen Schock davon. „Wir wünschen den beiden gute Besserung und hoffen, dass sie sich schnell von den Ereignissen der Nacht erholen“, so Prokurist Bernd Schutzeigel. Auch die Roosters-Betreuer um Günther Kapfer senden beste Grüße nach Franken. „Wir haben vor dem Spiel noch an der Bande zusammengestanden und geflachst – gut, dass den Jungs nichts passiert ist!“ In diesem Zusammenhang ist es auch von großer Bedeutung, gerade die Arbeit der Betreuer besonders zu loben. „Unsere Jungs, aber auch die Materialer der anderen Vereine machen jeden Tag einen herausragenden und intensiven Job, in diesen Tagen aber wird ihnen noch mehr abverlangt. Wir sollten nie vergessen, wie wichtig auch die Arbeit von Günther Kapfer, André Grillo und Thorsten Weber für unsere Mannschaft ist – sie haben einen großen Anteil am Erfolg“, so Schutzeigel weiter.
Unterdessen haben am Seilersee die Vorbereitungen für das zweite Spiel schon begonnen – allerdings anders als geplant. „Wir konnten in Nürnberg kein Hotel mehr bekommen, da unsere Partie zu spät fest stand und aufgrund einer Messe entweder Kontingente ausgebucht sind oder unglaubliche Preise verlangt werden. Deshalb reisen wir erst morgen vor dem Spiel per Bus an“, so Cheftrainer Jari Pasanen. Die Roosters hatten ihren Jungs angeboten, in Ingolstadt Quartier zu beziehen, die Mannschaft aber hat es vorgezogen die Nacht im eigenen Bett zu verbringen und dann anzureisen. „Wir alle haben gelernt, dass man daheim am besten schläft. Es ist nicht die ideale Vorbereitung, aber wir machen es so und stehen alle voll dahinter“, ergänzt Torhüter Mathias Lange.
Sportlich ist das Team zum Alltag übergegangen. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie das Spiel eine Viertelstunde genießen dürfen, dann haben wir begonnen, uns auf das nächste Spiel zu konzentrieren“, so Cheftrainer Jari Pasanen. Natürlich war er mehr als zufrieden mit dem Match seiner Mannschaft, die nach den zwei frühen Toren binnen der ersten 99 Sekunden den Grundstein zum 4:0-Sieg gelegt hatte. Nur mit dem Powerplay war der Finne noch nicht ganz einverstanden. Ein Sonderlob verdiente sich Torhüter Mathias Lange – einerseits aufgrund seines Shutouts, andererseits aufgrund seiner bemerkenswerten Ruhe, die der Mannschaft viel Selbstvertrauen gab. „Natürlich ist es immer ganz besonders einen Shut-Out zu feiern, aber ich muss das Kompliment weitergeben an die Jungs. Sie haben jeden einzelnen Schuss geblockt, sehr konsequent nach hinten gearbeitet und sich als echte Mannschaft präsentiert“, so der ehemalige österreichische Nationalkeeper.
Die Geschlossenheit der Blau-Weißen war der Schlüssel zum ersten Sieg des IEC. Alle vier Reihen arbeiteten hart, waren unglaublich fokussiert, bekamen so auch die unverkennbare Nervosität rasch in den Griff. Diesen Spirit hofft man auch morgen in Nürnberg in unveränderter Aufstellung aufs Eis bringen zu können. Umstellungen sind nicht geplant.
ServusTV und Radio MK übertragen die Partie live.