Iserlohn Roosters – Krefeld Pinguine 3:2 n.P. (1:1/1:0/0:1/0:0)
Bremerhaven – Die Roosters stehen im Finale des swb-Energie Cups. Dank eines 3:2-Erfolges nach Penaltyschießen im Westderby an der Nordsee gegen den Rivalen aus Krefeld haben sich die Sauerländer ein erstes richtig gutes Gefühl in dieser Vorbereitung erarbeitet.
Drei Chancen, ein Treffer. Zumindest damit konnte Cheftrainer Jari Pasanen zufrieden sein. Ansonsten lief in der Offensive der Iserlohn Roosters zu Beginn, wen wundert’s, noch nicht alles nach Plan. Nach nur einer Trainingseinheit ging Rallo mit Jaspers und Caporusso auf Torejagd, Jones als Mittelstürmer zwischen Dziurzynski und Blank aufs Eis. Zudem war die Mannschaft sehr spät, weniger als 90 Minuten vor dem Match, in Bremerhaven angekommen. Trotzdem gelang ausgerechnet dem Ex-NHLer Jones nach einem Krefelder Scheibenverlust, als er kurz vor der eigenen blauen Linie den Puck stibitzte und allein auf Patrick Klein zulief, der 1:1-Ausgleich. Krefelds Führungstor nach zwölf Minuten verdiente sich Ex-Roosters-Probespieler Mike Little mit einem schönen Schuss vom Außenrand des Bullykreises unter die Latte. Weil zu viel Verkehr vor dem Iserlohner Kasten herrschte, konnte Lange die Scheibe erst spät erkennen, hatte deshalb keine Chance zu reagieren. Zudem standen die Blau-Weißen zu tief in der eigenen Zone, ansonsten hätte Little, der viel zu unbedrängt zum Schuss kam, eine solche Chance niemals verwandeln können.
Das Mitteldrittel begann für das Pasanen-Team deutlich strukturierter und mit mehr guten Offensivgelegenheiten. Statt die Scheibe immer wieder tief ins gegnerische Drittel zu bringen, kombinierten die Sauerländer und verdienten sich gegen immer stärker unter Druck geratende Pinguine das 2:1. Der starke Friedrich brachte die Scheibe tief, passte den Puck zu Périard an die blaue Linie, der Down im Augenwinkel sah. Sein Schuss, ein Aufsetzer, ging zur Führung ins Krefelder Tor. Die Pinguine selbst hatten wenig vor dem Kasten von Lange zu melden, schossen zwei, drei Mal gefährlich. Erst in der zweiten Hälfte des Abschnitts erarbeiteten sich Müller und Pietta im Doppelpack hervorragende Chancen, Lange aber blieb im 1:1-Duell der Sieger (29./34.).
So starteten die Blau-Weißen mit einer Führung in die letzten 20 Minuten und waren die bessere Mannschaft, konnten sich oft im Drittel der Gelb-Schwarzen festsetzen, allein das Feintuning fehlte. Auch das Iserlohner Backchecking bekam Minute um Minute mehr Substanz. Viele Nuancen des Iserlohner Spiels machten Spaß, bewiesen gerade die als Leistungsträger neu verpflichteten Spieler Übersicht, Cleverness und die nötige Ruhe, die es braucht, um einen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Milam saß 5:33 Minuten vor dem Ende wegen Haltens für zwei Minuten auf der Strafbank, aber auch diese Möglichkeit mit einem Mann mehr auf dem Eis wussten die Pinguine nicht zu nutzen, zu sehr arbeiteten sich die Sauerländer ins noch nicht trainierte Penaltykilling.
Fast sah es so aus, als könnten die Roosters das Finale buchen, wenn nicht Marcel Müller 55 Sekunden vor dem Ende einen Moment zu viel Platz im Iserlohner Drittel gehabt und durch die Schoner von Lange zum Ausgleich getroffen hätte. So ging es in die Verlängerung, gespielt mit drei Mann auf jeder Seite und damit mit viel Platz auf dem Eis. Das blieb ausgeglichen bis Jones 61 Sekunden vor der Schlusssirene wegen Stockschlagens vom Eis musste. Aber auch mit 4:3-Spielern im Powerplay gelang es dem Team vom Niederrhein nicht die Roosters noch einmal zu überwinden. Nur Müllers Schuss sorgte bei allen für tiefes Durchatmen (64.). Das Penaltyschießen musste die Entscheidung bringen. Da zauberten Down und Wruck, ließen Klein mit tollen Moves keine Chance, schossen die Roosters ins Finale von Bremerhaven.
Die Statistik:
Roosters: Lange – Fischer, Pikkarainen; Button Milam; Périard, Orendorz; Shevyrin – Jaspers, Caporusso, Rallo; Down, Wruck, Friedrich; Jones, Dziurzynski, Blank; Bassen, Bettahar, Ross.
Schiedsrichter: Köttsdorfer (Rosenheim); Kopitz (Iserlohn)
Tore: 0:1 (12:00) Little (Rosa), 1:1 (19:51) Jones, 2:1 (26:38) Down (Périard, Friedrich), 2:2 (59:05), (65:00) (PS)
PS: Rallo (an TW), Müller (an TW), Down (1:0), Collins (an TW), Wruck (2:0)
Strafen: Roosters: 10 + 10 (Collins); Pinguine: 6 + 10 (Shevyrin)