Iserlohn – Fingerspitzengefühl braucht Cheftrainer Jari Pasanen in diesen Tagen im Überfluss. Er muss den richtigen Weg in punkto Trainingssteuerung finden. Der Finne hat eine Mannschaft auf teils gänzlich unterschiedlichem Fitness-Niveau. Die einen sind in Topform, tragen derzeit die Mannschaft, die anderen haben aus den unterschiedlichsten Gründen Nachholbedarf, da sie im Sommer, zum Beispiel aufgrund von Verletzungen, nicht die normale Trainingsarbeit leisten konnten. „Dieses Niveau anzugleichen, ist in einer laufenden Spielzeit eine Herausforderung und bedarf wirklich ganz viel Detailarbeit.“ Die hat der Coach in dieser Woche auch geleistet, sehr individuell und angepasst trainieren lassen, um morgen Abend im Match gegen die Augsburger Panther, 19:30 Uhr in der Eissporthalle am Seilersee, die nächsten Punkte einzufahren. „Ich will die Defizite, die wir ohne Zweifel nicht selbst zu verantworten haben, die vor allem Verletzungsursachen haben, gar nicht als Entschuldigung anführen. Ich finde aber, dass die Fans ein Recht haben, die Umstände zu kennen!“ Spieler wie Caporusso, Bassen, Jaspers, Rome, Wruck oder Jones nennt er beim Namen. Auch an diesem Wochenende wird seine Mannschaft erneut nicht komplett auflaufen können. Mit dem erkrankten Louie Caporusso und Blair Jones (Kieferbruch) werden auch weiterhin zwei absolute Topspieler nicht zur Verfügung stehen.
Auf der anderen Seite und daraus macht Pasanen keinen Hehl, gibt es auch Spieler, die vollkommen im Saft stehen. Genau das sind diejenigen, die die Mannschaft jetzt tragen. „Dieter Orendorz, Boris Blank, Marko Friedrich haben im Sommer hervorragende Arbeit gemacht, fantastisch trainiert. Das sieht man im Moment auch – jetzt müssen wir versuchen, die anderen an ihr Niveau heranzuführen. Das tun wir im Moment mit Babyschritten, aber wir machen sie.“
Fakt ist auch, dass der Erfolg von Krefeld der Mannschaft gut getan hat. „Es geht nichts über Siege“, sagt Torhüter Mathias Lange und meint lediglich das gute Gefühl. Auch Denis Shevyrin ergänzt: „Das Gefühl zu gewinnen, kannst du einfach nicht ersetzen. Das hat allen geholfen. Wir wissen aber, dass wir noch einen Weg zu gehen haben.“ Bemerkenswert war am vergangenen Wochenende, wie sehr sich die Mannschaft bemüht hat, sich ans taktische Konzept gegen die Pinguine zu halten, auch wenn man im letzten Drittel vielleicht sogar ein wenig zu passiv in der Verteidigung blieb.
Auch am kommenden Wochenende wird es insbesondere darauf ankommen, diese Defensiv-Struktur zu erreichen, gleichzeitig von der Strafbank wegzubleiben und die individuellen Fehler zu minimieren. Dann dürften die Sauerländer gegen die laufstarke Mannschaft aus Augsburg Chancen haben. „Augsburg spielt mit ähnlichem Tempo wie Wolfsburg, ist in der Offensive vielleicht sogar noch mehr darauf bedacht, Risiken einzugehen. Das wird eine Herausforderung“, unterstreicht Pasanen. Nach sechs Liga-Partien haben die Panther eine ausgeglichene Bilanz und schon neun Punkte auf der Habenseite.