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09. Sep 2024

Heimsieg, Party, Saisoneröffnung – Eishockey am Seilersee ist zurück

Knapp 20 Uhr war es, als die Aktiven der Iserlohn Roosters geduldig auch den letzten Autogrammwunsch erfüllt hatten – damit endete dann ein Sonntag, der ganz im Zeichen des Iserlohner Eishockeys und dessen Gemeinschaft stand. Kurz gesagt: Eishockey am Seilersee ist zurück!

Ab 11 Uhr hatten die Fanbeauftragten und die Nachwuchsabteilung dafür gesorgt, dass die ersten Eishockeyfans frühzeitig den Weg zu ihrem zweiten Zuhause suchen konnten. Ab 14 Uhr sorgten die Akteure auf dem Eis dann für ausreichend Anlass zur Freude: Fünf Mal ertönte der Torjingle der Roosters, am Ende hieß es gegen den EC Bad Nauheim 5:0 (Spielbericht hängt unten an). Zuvor gab es noch viel Applaus für Brent Aubin, dem die Roosters-Verantwortlichen für seine zwei Jahre am Seilersee dankten, in denen der sympathische Stürmer auf und neben dem Eis viel dazu beitrug, dass der Club die Corona-Krise meistern konnte. Nach der Partie wurde Neuzugang Henrik Hane, der seinen Kasten sauber hielt, mit Sprechchören gefeiert und das Team begab sich gleich auf die erste Ehrenrunde der neuen Spielzeit.

Das taten sie in besonderen Trikots: Als Dankeschön für die inzwischen fast zwei Jahrzehnte andauernde Zusammenarbeit mit den Tölle Studios durfte die Media-Agentur ein etwas abgewandeltes Design des Saisontrikots entwerfen, das auch beim letzten Test am Seilersee gegen Düsseldorf zum Einsatz kommen wird. Anschließend wird der Satz für den guten Zweck versteigert. „Wir haben ein großes Herz für Trikotsammler und wollten ein Design entwerfen, das diese besondere Kooperation symbolisiert. Das Zusammenspiel aus den blauen und schwarzen Streifen passt einfach sehr gut zusammen. Und das gilt auch für die Kooperation mit den Roosters, die für uns alle eine absolute Herzensangelegenheit ist“, sagt Geschäftsführer Lutz Tölle.

Eines war den ganzen Tag lang über spürbar: Weder Spieler noch Umfeld haben vergessen, was man gemeinsam im Frühjahr geleistet hat – das gilt auch für die Neuzugänge. „Als Aktiver in der Liga hat man natürlich mitbekommen, was da in Iserlohn los war. Und die Jungs, die aus dem Ausland kamen, haben bei ihren ersten Berührungspunkten direkt mitbekommen, dass die Gemeinschaft hier eine riesige Power entfachen kann“, sagte Johannes Huss, Neuzugang aus Schwenningen und einer der Torschützen des Nachmittags, am Rande der Teampräsentation.

Und dann war da ja noch ein in jeder Hinsicht denkwürdiger Auftritt der Rock-Coverband „Der Band heißt Horst“ um Roosters-Mannschaftsarzt Dr. Jochen Veit, der zuvor natürlich auch noch seinen Aufgaben rund um das Testspiel nachkam. Unmittelbar nach der Schlusssirene folgte die Umwandlung zum Rockstar – und gemeinsam mit seinen Bandkollegen sorgte er hinter der Balver Zinn Arena eine Stunde lang für beste Stimmung. Zum krönenden Abschluss folgte dann noch ein klassischer Stagedive, unterstützt vom Team der Roosters, das zur folgenden Teampräsentation schon dazugestoßen war.

Bei der gab es für Funktionsteam, Trainerteam und jeden einzelnen Spieler frenetischen Applaus – inklusive Sprechchören für einige der zentralen Protagonisten bei der Mission Klassenerhalt aus dem Frühjahr. „Es ist im besten Sinne Wahnsinn, was hier los war. Ich kann es kaum erwarten, bei so einer Atmosphäre um Punkte zu kämpfen“, sagte Verteidiger Zach Osburn.


Spielbericht zur Partie gegen Bad Nauheim:

Den besseren Start in das Rückspiel gegen die Gäste aus Bad Nauheim, erwischten erwartbar die klassenhöheren Roosters, doch mit ersten strukturierten Angriff auf eigenem Eis scheiterte Gersich an Lunemann im Tor der Roten Teufel (2.). Kurz darauf durften die Roosters das erste Mal an diesem Abend ins Powerplay, konnten dieses jedoch durch kleinere Unaufmerksamkeiten nicht konsequent ausspielen. Erst als die Hessen gerade wieder komplett waren, konnten die Waldstädter einen sauberen Angriff abschließen: Boland legte uneigennützig quer auf Troock, der den Nauheimer Goalie mit einem eleganten Schlenzer über dessen Stockhand, zum 1:0 überwand (3:27). Mit der Führung im Rücken spielten die Iserlohner ihre läuferische und technische Überlegenheit aus und agierten weiterhin druckvoll, spielten dabei aber oft zu wenig zielstrebig, so dass zwingende Chancen Mangelware waren. Erst Burke prüfte den Nauheimer Goalie erneut, doch sein Schuss von Linksaußen landete in der Fanghand (7:20). Ein wenig später baute Huss mit einem satten Schuss die Iserlohner Führung auf 2:0 aus, nachdem Ziegler zuvor noch gescheitert war (11:20). Offensiv fanden die Gäste aus Hessen bis zum Powerbreak überhaupt nicht statt, erst in der 10. Minute musste Hendrik Hane das erste Mal in Aktion treten. In der Folgezeit agierte das Shedden-Team nun kontrollierter, zog sich ein wenig weiter zurück und ließ den Hessen ein wenig mehr Raum, welchen sie zu nutzen versuchten, doch bei ihren wenigen Gelegnheiten an Hane scheiterten. Die Roosters versuchten die Gäste auszuspielen, brachten sich jedoch durch kleine Unkonzentriertheiten selbst um den Lohn. Erst Virtanen hatte in Überzahl bei 17:56 wieder eine Chance, brachte die Scheibe aber nicht am Nauheimer Keeper vorbei, so dass es mit einem vollauf verdienten 2:0 in die erste Pause ging.

Mit einer Doppelchance zum Anschlusstreffer eröffneten die Hessen den Mittelabschnitt, doch Hane reagierte beide Male souverän (1:05). In den ersten Minuten des zweiten Drittels waren die Nauheimer das aktivere Team, jedoch ohne sich dabei wirklich zwingende Chancen zu erarbeiten. Die Roosters verlegten sich nun auf das Konterspiel, ein Alleingang von Virtanen konnte nur durch ein weiteres Foul von Seiten der Gäste gestoppt werden (23:53). Das anschließend überzeugend vorgetragene Powerplay der Roosters trug zwar keine direkten Früchte, doch wieder konnten die Roosters das Durcheinander ausnutzen, nachdem die Roten Teufel kurz wieder vollzählig waren: Troock revanchierte sich mit einer gelungenen Vorarbeit bei Tyler Boland und dieser konnte problemlos zum 3:0 einnetzen (26:00). Nun waren die Waldtsädter in Spiellaune, eingesetzt von Osburn tanzte sich Virtanen durch die Gäste-Abwehr, hatte dabei den Blick für den freistehenden Gersich,und dieser stellte mit einem trockenen Schuss auf 4:0 (30:06).  Das Shedden-Team bestimmte weiter das Geschehen auf dem Eis und wechselte immer mal wieder das Tempo, doch zählbares sprang dabei nicht heraus, denn sowohl Dietz (34:23) als auch kurz darauf Burke fehlte die Präzision. Erst Boland machte es besser, in dem er nach einem Alleingang zum 5:0 einnetzte (37:20), mit dem auch beide Teams in die zweite Drittelpause gingen.

Die erste große Chance des letzten Drittels hatten die Roten Teufel, das erste Mal an diesem Nachmittag in Überzahl spielend, doch Hane machte die Möglichkeit mit seiner Stockhand zunichte (41:05). Das Spielgeschehen spielte sich weiterhin überwiegend in der Gäste-Zone ab, doch weder Gersich (47:34), noch Virtanen (49:21) konnten die Überlegenheit in Tore ummünzen. Das Shedden-Team spielte die Uhr souverän herunter, während die Gäste angesichts Ligarstarts am nächsten Wochenende bemüht waren, Verletzungen aus dem Wege zu gehen – es war ein lockeres Auslaufen bei einem nie gefährdeten Heimsieg.

IEC: Hane; Jenike – Labrie, Osburn; Huss, Ugbekile; Dietz, Jobke; Quaas, Nieleck – Virtanen, Burke, Troock; Dal Colle, Cornel, Boland; Alberg, Gersich, Ziegler; Rutkowski, Saffran, Broda
ECBN: Lunemann; Kuhn – Erk, Fischer; Seifert, Wilde; Kölsch, Pruden – Orendorz, Coffman, Aubin; Bowles, Kaiser, Hickmott; Steck, Lautenschlager, Calce; Gaidel, El-Sayed, Tripcke

SR:
Polaczek, Cespiva

Tore:
1:0 Troock (Boland, 16:33),  2:0 Huss (Ziegler, Alberg, 11:20), 3:0 Boland (Troock, 26:00), 4:0 Gersich (Virtanen, Osburn 30:06), 5:0 Boland (37:20)

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